UM zu LEBEN

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Dreharbeiten in Aachen. Photo: Happy Endings Film

Irgendwann musste Julio einsehen, dass es nicht mehr geht. Seit Monaten war der Jugendliche aus Kamerun mit seinem Bruder Patrick auf der Flucht. Über Nigeria, Niger, Mali und Algerien hatten sie sich bis zur marokkanischen Grenze durchgeschlagen.
Sie sind gelaufen, haben gehungert, sich versteckt, ihr Leben Schleuserbanden anvertraut – und dabei doch Tag für Tag ihrem Ziel Europa ein Stück näher gekommen. Bis zu dem Tag, an dem Patrick an der Grenze zu Marokko stürzt und sich so schwer am Fuß verletzt, dass er nicht mehr gehen kann.

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Die Bundespolizei spielt mit. Photo: Happy Endings Film

Julio stützt seinen Bruder, trägt ihn zeitweise. Doch irgendwann geht es nicht mehr. „Geh! Vielleicht schaffst du es alleine!“, sagt Patrick, und Julio lässt seinen Bruder zurück – ohne zu wissen, ob er ihn je wiedersehen wird.

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Die Kleinsten in den Kofferraum. Photo: Happy Endings Film

Diese und andere Geschichten haben jugendliche Flüchtlinge in dem Film „UM zu LEBEN“; der Aachener Filmemacher Miriam Pucitta und Michael Chauvistré nachgespielt. Der Film vermittelt ein Gespür dafür, was es heißt, wenn sich Kinder allein auf den Weg nach Europa machen. Auch wenn sie hier liebevoll aufgenommen werden, haben sie traumatische Erlebnisse im Gepäck, die sie weiter in sich tragen.